HOMELAND – das neue Album von Judith Jáuregui

Judith Jáuregui veröffentlichte im April 2024 ihr neues Album „HOMELAND“, das sie im Januar 2024 mit dem Orquesta Sinfónica de Castilla y León und dem Dirigenten Kaspar Zehnder im Auditorio Valladolid (Valladolid, Castilla y León) für das Label Eudora Records aufgenommen hat.

Die spanische Pianistin hat auf ihrem siebten Album mit dem Titel „Homeland“ zwei der größten Werke von Edvard Grieg und Manuel de Falla vereint. Gemeinsam mit dem Orquesta Sinfónica de Castilla y León und dem Dirigenten Kaspar Zehnder nahm sie Griegs Klavierkonzert Opus 16 und de Fallas Noches en los Jardines de España auf. „Man muss diese CD bei zunehmendem Dunkelwerden hören, besser gleich zweimal, so wie ich es tat.„, sagt Hans Jakob Zehnder, der Bruder des Dirigenten.

HOMELAND
Edvard Grieg: Klavierkonzert a-Moll
Manuel de Falla: Nächte in Spanischen Gärten

Judith Jáuregui, Klavier
Orquesta sinfónica Castilla y León
Kaspar Zehnder, Leitung
Label: Eudora Records

Hans Jakob Zehnder zur neuen CD:

Die Musikalität der Wiedergabe steht über allem

Man muss diese CD bei zunehmendem Dunkelwerden hören, besser gleich zweimal, so wie ich es tat. Die Musikalität der Wiedergabe steht über allem. Das Griegkonzert verkommt so nicht, wie so häufig, zum pianistischen Bravourstück, gespickt mit Gegensätzen in den Tempi, auf Effekt ausgerichtet. Die Qualität kommt bei genauem Zuhören gerade dadurch zustande, dass das Ganze gross und doch in allen Einzelheiten subtil ausfällt, die Gemälde vom Norden und Süden so erst beim rechten Zuhören zustande kommen, die Bilder des Meers, des Himmels mit seinen Vögeln und seinen Farben des Tages, des Abends, der Dämmerung und auch des Nachts, im Garten dieser Nacht, auftauchen und sich den grossen romantischen Traum nicht nehmen lassen durch forciertes Ungestümes, das nicht dazu passen kann.

Das Grosse entsteht erst durch die genauen Übergänge

Das Grosse entsteht erst durch die genauen Übergänge, die nicht übereilten, daher verstandenen Passagen im Wechsel zwischen dem Orchester und der Solistin. Man kann solche Empfindungen nur mässig absprechen miteinander, man muss das in sich tragen, wohl aber bewusst auch übertragen auf die ganze Schar der Musikerinnen und Musiker. Allerdings müssen diese auch begreifen, was gemeint ist, Judith Jáureguis Text im Booklet ist ein einziges Plädoyer, dieses Begreifen auch in Worten zu verstehen und damit nicht zu lang oder zu ausschweifend geraten.

Dass der Dirigent Kaspar Zehnder, „Sohn der Schweizer Voralpen“, dies auch in gerade dieser Art begriffen hat, ist das Glück für alle, das Glück auch für den Zuhörenden, der dieses Gemälde hören und sehen kann, beides zugleich. Wie spanisch oder norwegisch dieses Gemälde aussieht, ist zwar interessant, jedoch wichtiger ist, was es eben auslöst, wenn man es hört, sieht: eine Sehnsucht, die über die Landesgrenze hinausgeht und doch ganz typisch bleibt für die Orte, die Düfte und Farben, die man im Garten, auf Klippen, im Wind und im Geheimnis der lauen Lüfte empfindet. So gehört ist Heimat halt überall, wo man sich auf eine Umgebung und deren Ausstrahlung einlässt.“