Biografie

Kaspar Zehnder - Dirigent und Flötist

ist seit 2018 Chefdirigent der Philharmonie Hradec Králové (Tschechien). In gleicher Funktion leitete er zwischen 2012 und 2022 das Sinfonie Orchester Biel Solothurn (Schweiz). Zuvor war er Musikalischer Leiter am Zentrum Paul Klee (2004-2012) und als Nachfolger von Jiří Bělohlávek Chefdirigent der Prague Philharmonia (2005-2008). Von 1999 bis 2021 fungierte er als Künstlerischer Leiter der Sommerfestspiele Murten Classics. In seinem Geburtsort Riggisberg (Kanton Bern) leitet er das stilübergreifende Festival KlanGantrisch.

 

Mailänder Scala als Tor zu den internationalen Bühnen

Seit seinem erfolgreichen Debüt an der Mailänder Scala 2007 hat er zahlreiche führende Orchester in ganz Europa dirigiert, u.a. die Orchester von Montpellier, Marseille, Lille, Cannes, Metz, Pays de Loire, Île-de-France, Marseille, das English Chamber Orchestra, die Nationalorchester von Taiwan, Polen (NOSPR), Litauen, Rumänien, Spanien und in der Schweiz das Luzerner Sinfonieorchester, das Sinfonie Orchester Basel, das Berner Symphonie-Orchester oder das Orchestre de Chambre de Lausanne.

Die Oper – Kaspar Zehnders Passion

Im Bereich der Oper fühlt er sich ebenso zu Hause wie im symphonischen Repertoire: Zu seinem jüngsten Repertoire zählen Carmen, Les Contes d’Hoffmann, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Zauberflöte, Entführung aus dem Serail, Das Tagebuch der Anne Frank, La Damnation de Faust,  Rigoletto, Traviata, Barbiere di Siviglia, Rusalka, Šárka (Janáček) sowie die Uraufführungen von Jost Meiers Marie und Robert oder Fabian Müllers Eiger.

Für die Saison 2022/23 sind Rusalka in Metz (Orchestre national de Metz) und Eugen Onegin in
Massy (Orchestre national d’Île-de-France) geplant.

Der Flötist Kaspar Zehnder

Gemeinsam mit seiner Frau, der Flötistin Ana Oltean, und dem Cembalisten Vital Julian Frey, mit seinem Ensemble «mit vier» und dem Ensemble Paul Klee sowie weiteren renommierten Musikerinnen und Musikern ist Kaspar Zehnder auch als Flötist international unterwegs. Seit 2016 führen ihn regelmässige Kammermusik-Tourneen mit Magdalena Kožená, Sir Simon Rattle (am Klavier), Andrew Marriner und weiteren Freunden aus Berlin und London durch ganz Europa. Das Projekt ist 2019 unter dem Titel «Soirée» bei Pentatone erschienen.

Spürsinn für Entdeckungen und Raritäten

Neben der Pflege des Standard-Repertoires als Dirigent ergänzen Entdeckungen und Raritäten seine Programme. So feierte Kaspar Zehnder zusammen mit dem Sinfonie Orchester Biel Solothurn grosse Erfolge mit den Weltpremieren von Bartóks Oper Herzog Blaubarts Burg in der Kammerfassung von Eberhard Kloke (TOBS 2020/21) und der Oper Eiger des Schweizer Komponisten Fabian Müller (TOBS 2021/22). Die TOBS-Produktion von Udo Zimmermanns Kammeroper „Weisse Rose“ erhielt 2017 unter Kaspar Zehnders Leitung den Armel-Preis für die beste Produktion und wurde daraufhin nach Wien, London, Oslo und Krakau eingeladen.

2017 entdeckte der Raritätenliebhaber im Archiv der Universitätsbibliothek Lausanne das sinfonische Werk des Schweizer Spätromantikers Joseph Lauber (1864 – 1952). Die sechs Sinfonien wurden in der Saison 2021/22 unter seiner Leitung mit dem Sinfonie Orchester Biel Solothurn aufgenommen und vom Label Schweizer Fonogramm in drei Volumen herausgegeben. Als Kostbarkeiten verzeichnen auch Zehnders Dvořák-Aufnahmen mit der Philharmonie Hradec Králové und die Bach-Triosonaten für zwei Flöten und Cembalo (Kaspar Zehnder, Ana Oltean und Vital Frey) internationale Beachtung.

Ausbildung

Kaspar Zehnder studierte Flöte bei Heidi Indermühle, Klavier bei Agathe Rytz-Jaggi, Dirigieren bei Ewald Körner und Musiktheorie bei Peter Streiff und Arthur Furer an der Hochschule der Künste in Bern. Weitere wichtige Impulse erhielt er von Ralf Weikert, Charles Dutoit, Werner-Andreas Albert, Horst Stein, Manfred Honeck und vor allem vom Flötisten Aurèle Nicolet.

Seine Karriere als Dirigent begründete er mit den Orchestern von Bern, Burgdorf und der Hochschule der Künste Bern. Die Tätigkeit mit den jungen Musikerinnen und Musikern weckte in ihm schon früh ein besonderes Interesse für Neue Musik und Vermittlung, das bis heute anhält.

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@Kasparzehnder